Diagnosestellung
Definition. Diagnose. Behandlung. Maßgeschneiderte Therapien für alle Diabetes-Patienten des CCB.
Man unterscheidet zwischen einem Insulinmangel-Diabetes, bei dem durch Autoimmunerkrankung die Insulin-bildenden Zellen zerstört wurden. Diese Diabetes-Form wird Typ-1-Diabetes mellitus genannt. Sie tritt vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen auf und führt unbehandelt zum Tod. Beim 10-mal häufiger vorkommenden Typ-2-Diabetes mellitus kommt es zu einem relativen Insulinmangel. Letztere Diabetes-Form tritt eher bei Erwachsenen und älteren Menschen auf.
Die Diagnosestellung erfolgt meistens durch Zufall. Oft wird im Rahmen einer Routineuntersuchung ein erhöhter Blutzuckerwert gemessen. Denn erhöhte Blutzuckerwerte „tun nicht weh“ und führen zu allgemeinen Beschwerden, die nicht mit Diabetes mellitus in Zusammenhang gebracht werden. Nur sehr selten ist eine Testung des Blutzuckers nach Belastung mit Glukose erforderlich. Mit diesem sogenannten oralen Glukosetoleranztest kann zweifelsfrei das Vorliegen einer Glukose-Stoffwechselstörung festgestellt werden.
Die Behandlung Typ-2-Diabetes ist sehr unterschiedlich und muss individuell und im Verlauf der Jahre angepasst werden. Erst in jüngster Zeit wurde erkannt, dass innerhalb der Gruppe „Typ-2-Diabetes“ mindestens fünf Untergruppen unterschieden werden können. Diese Untergruppen müssen verschieden behandelt werden und haben unterschiedliche Prognosen. Einige Untergruppen sind harmlos und verursachen keine Folgeerkrankungen. Andere müssten sehr aufwendig behandelt werden und das Risiko, dass Komplikationen entstehen, ist trotzdem erhöht.
Der Begriff „Präzisions-Medizin“ trifft daher für die moderne Diabetes Behandlung besonders zu. Jede Patientin und jeder Patient benötigt eine maßgeschneiderte Therapie. Im Umkehrschluss heißt es auch, dass nicht bei jeder Patientin und jeden Patienten der gleiche Aufwand getrieben werden muss. Diese neuen Erkenntnisse werden dabei helfen, die oftmals kritisierte Überbehandlung des Diabetes zu vermeiden.